Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe von Martin Wurth

Die Stadt Karlsruhe sucht nach einer städtebaulichen Lösung für die Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts

Kurzfassung: Realisierungswettbewerb Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts. Wettbewerbsbeitrag von Martin Wurth.

Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts Martin Wurth

Wettbewerbsbeitrag von Martin Wurth

 

[Architekt Martin Wurth – 23.10.2013]
Wettbewerbsbeitrag von Martin Wurth
Der botanische Garten in Karlsruhe bildet mit seinem wertvollen Baumbestand und Gartenanlagen einen der spannungsreichsten Stadträume der Stadt. Dabei bestimmen die umliegenden Gebäudetypologien die besondere Atmosphäre maßgeblich mit. Martin Wurth sieht mit seinem Wettbewerbsbeitrag vor, zusammen mit den bestehenden Gebäuden des Bundesverfassungsgerichts, eine klare räumliche Kante zum botanischen Garten hin auszubilden. Eine Positionierung des Gebäudes jenseits dieser Schwelle, bzw. eine weitere Ausnutzung des Wettbewerbsgebiets würde seiner Ansicht nach die räumlichen Qualitäten des botanischen Gartens stark beeinträchtigen. Das geplante Gebäude soll deshalb bei der späteren Erweiterung um ein Geschoß aufgestockt werden. Dabei ist für Martin Wurth entscheidend, daß sowohl die Variante für Erweiterung 1 als auch in die um ein Geschoß erhöhte Variante für die Erweiterung 2, einen überzeugenden stadträumlichen Übergang zum botanischen Garten formulieren und die Höhenentwicklung mit den bestehenden Gebäuden harmonieren. Diese stadträumliche Entscheidung erscheint Martin Wurth so wichtig, daß er vorschlägt, den besonders wertvollen Baumbestand an der Grenze zum Wettbewerbsgebiet umzusetzen, oder falls dies nicht möglich ist Ersatzpflanzungen vorzunehmen. Die weitere Freiraumgestaltung reduziert sich auf minimale Eingriffe, wie die Verlegung des Weges innerhalb des Wettbewerbsgebiets.

Gebäudekonzept

Das Gebäude soll nicht nur mit der umliegenden Bebauung harmonieren, sondern wird mit seiner Beschaffenheit die im botanischen Garten vorherrschende Atmosphäre mitbestimmen. Aus diesem Grund hat Martin Wurth das Gebäude als eine Holzkonstruktion konzipiert die auf einem Betonsockel ruht. Als vorherrschendes Material für die Außenfassaden soll Buchenholz zur Anwendung kommen. Die Dacheindeckung soll mit Kupferblech erfolgen. Der Oberlichtraum ist mit satiniertem Glas versehen. Die Anbindung an den Bestand erfolgt im Bereich von Bauteil I des bestehenden Gebäudekomplexes. Über einen verglasten Gang wird der zentrale Innenraum des Erweiterungsgebäudes erschlossen, der auch als Kommunikationsplattform dient. Alle Büroräume sind zur Parkfläche hin orientiert und erhalten über raumhohe Fenster ausreichend Tageslicht. Der außenliegende Blendschutz besteht aus textilen nichtbrennbaren Materialien. Der Luftraum im zentralen Erschließungsbereich nimmt die innenliegenden Treppen auf, welche eine übersichtliche Erschließung des Gebäudes ermöglichen.

Energiekonzept
Das Gebäude kann als Holzbau weitgehend mit regionalen und nachwachsenden Ressourcen realisiert werden. Der Energieaufwand für die Herstellung des Gebäudes ist damit auf ein Minimum reduziert. Im Betrieb ist das Gebäude an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Die Photovoltaikverglasung im Oberlichtbereich des Daches wird zur solaren Energiegewinnung herangezogen. Gleichzeitig dient der ganze Glasdachbereich als solarer Energiepuffer. Im Winter können solare Wärmeenergiegewinne in ein kontrolliertes Belüftungskonzept miteinbezogen werden. Das Untergeschoß aus Stahlbeton soll unter Einbeziehung der kontrollierten Lüftung zur Gebäudekühlung im Sommer herangezogen werden. Martin Wurth hat das Gebäude als Niedrigenergiehaus konzipiert. Durch seine Form hat der Erweiterungsbau ein sehr günstiges Verhältnis von Außenfläche zum Gesamtvolumen. Das A/V Verhältnis der Erweiterung I beträgt 0,42 und Erweiterung I und II zusammen 0,36.

Statisch konstruktives Konzept
Martin Wurth plant das Kellergeschoß in Stahlbeton und die aufgehenden Geschosse in Holzbauweise vor. Im Kellergeschoß liegen Deckenspannweiten von ca. 3 m und Auskragungen von ca. 1,7 m vor. Die Unterzüge spannen maximal über 6,5 m. Die Geschoßhöhen betragen 3,20 m in den Bürogeschossen, in dem Untergeschoß 2,70 m. Die lichten Raumhöhen betragen 2,90 m in den Bürogeschossen, in dem Untergeschoß 2,40 m. Im Erdgeschoß und den folgenden Obergeschossen wird der vertikale Lastabtrag von rechtwinklig zur Außenwand (Raster von 3 m) stehenden geschosshohen Holzfachwerkträgern aus Furnierstreifenholz Parallam PSL übernommen. Auf diesen lagern Holzbalkendecken, die parallel zur Gebäudelängsrichtung über die Weite von 3 m spannen. Der innere Erschließungsgang liegt auf der Auskragung des Untergurts des Fachwerkträgers auf. Diese Holzfachwerkträger bilden entsprechend beplankt gleichzeitig die Trennwände zwischen den Räumen. Sie sind vorfertigbar und so ausgelegt, so daß eine Aufstockung mit den gleichen Elementen problemlos möglich ist. In den abgerundeten Ecken des Gebäudes kommen Brettstapeldecken zum Einsatz, da hier keine Fachwerkwände zur Abfangung der Auskragung des Gebäudes über das KG zur Verfügung stehen. Zur Aufnahme der Horizontallasten in Gebäudequerrichtung stehen die Holzfachwerkwände zur Verfügung. In Gebäudelängsrichtung werden die beplankten inneren Flurwände benutzt.

Wirtschaftlichkeit
Der kompakte Baukörper und die Verwendung von Holz als primärem Baustoff lassen eine ressourcenschonende und wirtschaftliche Realisierung zu. Für Martin Wurth ist es wichtig, dass regionale Ressourcen zum Einsatz kommen. Durch eine weitgehende Vorfabrizierung von Wand- und Deckenelementen lassen sich Anfahrtswege und Bauzeit minimieren. Außerdem läßt sich durch die Vorfertigung die Erweiterung II ohne große baulich bedingte Beeinträchtigungen realisieren. Das vom Auslober benannte Budget wird eingehalten. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist dank dem effizienten Energiekonzept zu erwarten.
Weitere Informationen über Martin Wurth finden Sie unter:
www.martin-wurth-architekt.de

 

Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts Martin Wurth 2

Weitere Informationen

Architekt Martin Wurth
Martin Wurth ist seit 2001 als freier Architekt in Stuttgart tätig. Neben zahlreichen Wettbewerben und dem städtebaulichen Entwerfen liegt sein Schwerpunkt auf dem Wohnungsbau und Gewerbeobjekten.

Architekt Martin Wurth, Herr Martin Wurth
Danneckerstraße 4, 70182 Stuttgart, Deutschland
Tel.: 0711/3417540; http://www.martin-wurth-architekt.de

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Martin Wurth – Gebäudeform gibt dem Neubau Bioquant einen unverwechselbaren Charakter

Der Gebäudeentwurf bildet zusammen mit den Gebäuden der Physikalischen Institute und dem geplanten zentralen Universitäts-Servicezentrum für Information und Kommunikation eine Art Empfangssituation für den Hauptzugang zum Campusmittelpunkt. Die platzartigen Außenräume sind die Verbindung zum bestehenden Campus. Der erhöhte Platzbereich, der das Gebäude umgibt, verleiht dem gesamten Bereich seine stadträumliche Orientierung. Über die Zuordnung des Außenraums zum Gebäude über die um 0,6 m erhöht liegende Platzfläche erhält die verglaste Lobby der Erdgeschoßzone eine visuelle Erweiterung. Der Lese- und Studiergarten sollen in erster Linie als Erholungs- und Ruhezonen dienen. Der Vorplatz für das Gebäude ist variabel bespielbar und eignet sich für unterschiedliche Nutzungen (Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen).

Das Gebäude wurde von Martin Wurth so konzipiert dass es sich mit seiner Höhe an der umliegenden Bebauung orientiert. Der Baukörper ist so platziert, dass er einerseits mit seiner Westkante die bestehenden Hauptrichtungen innerhalb des stadträumlichen Gefüges aufnimmt. Durch die Formgebung ergibt sich eine spannungsreiche Raumfolge bestehend aus Vorplatz, gläsernen Lobby und dem dahinterliegenden Lesegarten. Die expressive Gebäudeform gibt dem Neubau Bioquant einen unverwechselbaren Charakter, der seine übergeordnete Funktion als Kristallisationspunkt und Kommunikationszentrum kennzeichnet. Das Gebäude soll effektives Lehren und Lernen mit interdisziplinärem Forschen verbinden.

Freiraumkonzept
Der Freiraum des Gebäudes besteht maßgeblich aus einem erhöhten Platzbereich. Dieser Bereich ist auf den zentralen Universitätsbereich ausgerichtet. Die leichte Erhöhung um 60cm unterstützt die gewünschte Zonierung. An der Südseite des Gebäudes platziert Martin Wurth die Haupteingangszone. Eine umlaufende seitliche Aufkantung macht die Plattform zum Treffpunkt in den Wegbeziehungen zum Campus. Auf der Rückseite des Gebäudes ist in die erhöhte Plattform ein Lesegarten eingelassen. Der Garten ist den umgebenden Rasenflächen quasi enthoben, es entsteht ein besonderer Ort des Verweilens und Studierens in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bibliothek. Die an die Platzfläche angrenzenden Freiflächen sind von Martin Wurth als Rasenflächen mit ortstypischem Grün angedacht. Die erforderlichen Stellplätze werden im Nordwesten des Wettbewerbsgebiets platziert. Fahrradabstellplätze sind im gleichen Bereich und westlich des Haupteingangs geplant. Die Bibliothek wird in Verbindung mit dem außenliegenden Lesegarten zur Erholungs- und Ruhezone. Die Wasserfläche soll die Atmosphäre des Innenraumes mitbestimmen. Gleichzeitig sorgt sie für eine angenehme Akustik und kühlt die Hörsaaldecke. Das Wasserbecken kann als Zisterne bzw. Vorhaltebecken für die Sprinkleranlage genutzt werden.

Gebäude
Der Bioquant Heidelberg wird von Forschern und Studenten von internationalem Niveau genutzt und bietet mit der Lobby im Erdgeschoss und dem Lese- und Studiergarten Innen- und Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Einerseits sind im Erdgeschoss Räumlichkeiten für Studium und konzentriertes Arbeiten vorgesehen (Bibliothek, Versammlungsbereiche), andererseits bieten sich Bereiche an, die zur Kommunikation einladen und der Erholung dienen (Veranstaltungssaal, verglaste Lobby). Der in zwei Raumeinheiten teilbare Hörsaal befindet sich unterhalb des zentralen Innenraums. Die anderen Einrichtungen des Bereichs Fortbildung und Kommunikation sind im ersten Obergeschoss eingerichtet. Die Erschließung hat Martin Wurth über die offenen Treppen im zentralen Galerieraum geplant. Die Belichtung der innenliegenden Flurflächen erfolgt über Oberlichtstreifen im Flurbereich. Die Belichtung der innenliegenden Räume erfolgt ebenfalls über Oberlichtsteifen im Flurbereich sowie transluzente Wandsysteme zum Innenhof hin. Die Bereiche der Biowissenschaften 1-3 sind im 2. und 3. Obergeschoss angeordnet. Die biowissenschaftlichen Laborräume sind alle mit Denkzellen versehen. Mehrere Laboreinheiten können über eine innere Erschließung auf Wunsch zusammengeschaltet werden. Alle Laboreinheiten sind im gängigen Labormodulsystem bestückbar. Einzelne Geräte, wie Filterabzüge, können gezielt über das raumlufttechnische System angesteuert werden. Die Bereiche für das Wissenschaftliche Rechnen 1+2 hat Martin Wurth im 3. und 4. Obergeschoss angeordnet. Alle Büroräume sind mit Medienschienen im Brüstungsbereich der Außenfassade versehen. Den zahlreichen Büroräumen sind in den Gebäudestirnseiten immer wieder offene Kommunikationsflächen zugeordnet. Großgeräte und Funktionseinheiten für alle Nutzer sind in untergeordneten Bereichen im Untergeschoss angeordnet.

Weitere Informationen auf der Hompage von Martin Wurth finden Sie auf:

www.sbnet.de/tag/martin-wurth

www.prmaximus.de/91095/martin-wurth-architekt-neubau-bioquant.html

und

www.presse-board.de/tag/martin-wurth-architekt

 

Kurzbeschreibung / Zusammenfassung

Das Gebäude wurde von Martin Wurth so konzipiert dass es sich mit seiner Höhe an der umliegenden Bebauung orientiert. Der Baukörper ist so platziert, dass er einerseits mit seiner Westkante die bestehenden Hauptrichtungen innerhalb des stadträumlichen Gefüges aufnimmt. Die expressive Gebäudeform gibt dem Neubau Bioquant einen unverwechselbaren Charakter, der seine übergeordnete Funktion als Kristallisationspunkt und Kommunikationszentrum kennzeichnet.

 

Adresse

Kontakt
Architekt Martin Wurth
Martin Wurth
Danneckerstraße 4
70182 Stuttgart
0711/3417540
martin.wurth@t-online.de
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Firmenbeschreibung

Martin Wurth ist seit 2001 als freier Architekt in Stuttgart tätig. Neben zahlreichen Wettbewerben und dem städtebaulichen Entwerfen liegt sein Schwerpunkt auf dem Wohnungsbau und Gewerbeobjekten.